In Waldstetten haben sich drei Unternehmer zusammengetan, um hochwertigen Gin zu produzieren. Der Pilot Nino Welz, der Arzt Kai Beschnitt und der Rechtsanwalt Sebastian Carl betreiben unter dem Namen „Staufer Spirits UG“ eine Destillerie, in der sie verschiedene Gin-Sorten herstellen. Ihr Produkt, der „Drei-Löwen-Gin“, hat bereits den Weg in zahlreiche Lebensmittel- und Getränkemärkte sowie in einen Stuttgarter Feinkostladen gefunden.
Die drei Gründer mussten nun jedoch eine unerwartete bürokratische Hürde nehmen. Eine Kontrolle durch das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart brachte einen formalen Mangel ans Licht: Auf dem Etikett der Flaschen war der Buchstabe „e“ in der Adresse „Hölderlinweg“ minimal zu klein gedruckt. Die Abweichung betrug nach Abzug der Toleranz exakt 0,07 Millimeter.
Diese Beanstandung führte dazu, dass sich die Gründer mit dem zuständigen Landratsamt auseinandersetzen mussten. Die Behörde betonte, dass die Vorschriften zur Lesbarkeit von Produktinformationen in der EU klar geregelt seien. Auch wenn die Mindestschriftgrößen dem Schutz der Verbraucher dienten, war die Überraschung über die strenge Umsetzung dieser Regelung dennoch groß.
Für die Gin-Hersteller bedeutete dies zusätzliche Kosten und Verzögerungen, da neue Etiketten mit einem leicht vergrößerten Buchstaben in Auftrag gegeben werden mussten. Trotz dieser Herausforderungen bleibt das Team optimistisch und setzt weiterhin auf die Qualität ihres handgefertigten Gins. Die bereits produzierten Flaschen hoffen sie mit einer Ausnahmegenehmigung dennoch verkaufen zu dürfen.
Die Gründer von „Stauferspirits“ sehen in ihrem Unternehmen nicht nur eine Geschäftsidee, sondern auch eine Leidenschaft für hochwertige Destillate. Trotz der bürokratischen Stolpersteine sind sie entschlossen, ihren Gin weiter zu etablieren und neue Sorten zu entwickeln.